Länger als fünf Minuten dauert dieser Moment nicht. Länger steht man nicht vor dem großen Tor zur ÖVB – Arena und wartet darauf, einzumarschieren. In eine Arena mit über 2000 Zuschauern. Ein kurzer Moment. Dennoch geht einem in diesen fünf Minuten Vieles durch den Kopf. Sobald die Nebelmaschine angeht und sich das Tor öffnet, gibt jeder Musiker sein Bestes für die Musikschau der Nationen. Auch die Organisatoren geben im Vorfeld ihr Bestes und dieses Wir-Gefühl hat uns als Owl Town Band durch vier fantastische Tage voller Aufregung und großartiger Momente getragen.
Eine Band bleibt eben ein Team – vier erfolgreiche Tage liegen hinter uns
Ein Event wie die Musikschau der Nationen 2017 gehört nicht zu den alltäglichen Dingen einer Pipe Band. Vor allem nicht, wenn die Veranstalter sich so auf ein Event freuen und mit so viel Herzblut daran arbeiten wie in diesem Fall. Monatelang haben wir uns auf diese Show vorbereitet. Mit vielen Sonderproben und viel Einsatz haben wir unseren Auftritt wieder und wieder durchgespielt. Einige Bandmitglieder absolvierten zum ersten Mal einen Auftritt in einem so gigantischen Rahmen. Entsprechend stieg der Aufregungspegel vor dieser vollkommen neuen Erfahrung. Schließlich ging es los und jeder unterstützte von Anfang an jeden. Eine Band bleibt eben ein Team und als solches blicken wir stolz auf vier erfolgreiche Tage in Bremen zurück.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Gastspielern bedanken, die uns tatkräftig zur Seite gestanden haben. Auf das „Wir“ kam es während der Musikschau der Nationen an. Sowohl aus der Perspektive der Organisatoren als auch der Musiker gesehen. Insgesamt beteiligten sich neun Orchester aus der ganzen Welt an einer erfolgreichen Musikschau. Backstage verbringen alle Beteiligten vier ganze Tage miteinander und es fällt fast nirgendwo so leicht, internationale Kontakte zu knüpfen. Auch wenn wir uns teilweise mit Händen und Füßen oder eben mit Musik unterhielten, das Miteinander stand die ganze Veranstaltung über im Vordergrund.
Viele Nationen – ein gemeinsamer Tenor. Auf das „Wir-Gefühl“ kam es an
Es zeichnet das „Original“, wie Organisatorin und Landesgeschäftsführerin Isa Nolle im Finale mehrmals betonte, aus. Wir als Band schauen stolz auf dieses Event zurück und freuen uns immer noch über ein durchweg positives Feedback seitens der Veranstalter. Auch für die „alten Hasen“ der Musikschau wie Bernd Allmeling bleibt jede Show eine neue Herausforderung. Insgesamt sieben Mal durfte der Drum Major mit der Band teilnehmen. Die Aufregung bleibt – jedesmal. Gerade in politisch unruhigen Zeiten zählt das reibungslose Zusammenspiel der besten Militärorchester aus aller Welt als etwas Besonderes. Mit dabei waren unter anderem die Band des Verteidigungsministeriums aus Russland, die USA-Europe Band und die Compania de Danza Folklorica „Technotitlan“ aus Mexico. Weiter das Musikkorps der Bundeswehr, „Johan Willem Frisco“ aus den Niederlanden, La Musique des Transmissions aus Frankreich und die Navy Band of the Finnish Defence Forces aus Finnland. Nicht zu vergessen die „76 trombones“ aus aller Welt.
Sie kamen aus Chile, Südafrika, der Mongolei, London, Italien – oder auch „nur“ aus Neuss. In einem grandiosen Finale standen diese ca. 600 Musiker als Einheit zusammen – und das Wort „Finale“ spielt in diesem Jahr in der Musikschau Tradition eine ganz besondere Rolle. Zum letzten Mal marschierten die Nationen zu dieser Musikschau auf. Wie schwer den Veranstaltern diese Entscheidung fiel, merkte man während der ganzen Tage deutlich. Rückläufige Besucherzahlen, Kostensteigerungen und allein die Sicherheit der Teilnehmer führte zu diesem Entschluss. Im Laufe der Jahre entstand nach Bernd Allmeling eine echte Freundschaft zwischen den Organisatoren und der Owl Town Pipe & Drum Band.
Uns bleibt nur noch Danke zu sagen – für ein außergewöhnliches Erlebnis
Für uns endet die Ära „Musikschau“ damit hoffentlich nicht. Wir unterstützen das Team gern weiter bei kleineren Konzerten oder Veranstaltungen. Zwar bleibt jeder Auftritt in diesen Dimensionen eine Herausforderung, aber das Gefühl der Standing Ovations nach „Highland Cathedral“ und „Amazing Grace“ im großen Finale in der ausverkauften ÖVB-Arena bleibt auch in Zukunft – etwas ganz Besonderes. Wir als Band bedanken uns bei allen Beteiligten für ein außergewöhnliches Erlebnis mit internationalem Charakter. Wir bedanken uns für wie bereits gesagt – etwas ganz Besonderes.